Reisereportage und -guide Vorarlberg/Bregenzer Wald für das Magazin Lebenlang
www.lebenlang.de/magazin/2018-13/
Hotel Design Special für das digitale Magazin sisterMAG
Hotelauswahl / Konzept / Texte / Sourcing
Link zum Feature: https://issuu.com/sister_magazine/docs/de_sistermag41/160
Reisereportage und -guide Vorarlberg/Bregenzer Wald für das Magazin Lebenlang
www.lebenlang.de/magazin/2018-13/
MEGAart print, fine art print auf Hahnemühle Photo Rag Ultra Smooth 305g/m2 0,1 m2
In verschiedenen Größen bestellbar / Preise auf Anfrage.
30 x 45 cm (DIN A3)
50 x 70 cm (DIN A2)
80 x 54 cm (DIN A1)
70 x 105 cm oder
100 x 66 cm
„In den Provinzen Parma, Reggio Emilia, Modena, Bologna und Mantua werden jedes Jahr rund 3,3 Millionen Laibe Parmesan mit der geschützten Herkunftsbezeichnung „Parmigiano Reggiano DOP“ erzeugt. Um gerade mal ein halbes Prozent davon, wird es an dieser Stelle gehen.
Aufrecht, braungebrannt und mit Temperament kommt Luciano Catellani auf seiner alten Ducati um die Ecke gebogen. Ein fester Händedruck und ein sympathisches Lächeln, als wir uns bedanken, dass er sich in den Betriebsferien für uns Zeit nimmt. Eigentlich sei nur die Verwaltung geschlossen. Und er sowieso in der Nähe. „Die Tiere müssen ja versorgt sein.“, erklärt er. Wir laufen zu den zwei Freilaufställen hinüber, die Sommersonne brennt an diesem Mittag unbarmherzig herab und die Fotografin stöhnt: „Zwischen zwölf und drei hat die Fotografin frei.“ Eigentlich.“
…….
Zum Weiterlesen: www.genusshandwerker.de/Luciano-Catellani-gh/
Foto: ©Sophia Schillik
Text: ©Hans-Georg Pestka
… ist der Mensch hingezogen und hat sie kultiviert. Noch heute wachsen die schon seit der Zeit um Christus belegten Pflanzen auf der Mittelmeerinsel Pantelleria auch an ungewöhnlichen Orten: in Felsritzen, zwischen Trockenmauern, aus Rohren und den Steinplatten der Vorgärten heraus. Dort, wo der Wind die Samen der Kapernfrucht hingetragen hat, erobern sie sich ihren Habitus, treiben Wurzeln und blättergesäumte Zweige, entwickeln zarte Knospen, aus denen sich später in der Blüte der cucuncio, bei uns bekannt als Kapernapfel, entwickelt. Gerade den aber wollen die Bauern bis zum Ende der Ernetezeit so wenig wie möglich sehen: Nur die Knospen werden schließlich zu Kapern. Die Frucht, der Kapernapfel, bedeutet, dass die Pflanze ihr Ziel der Fortpflanzung erreicht hat und keine Knospen mehr produziert. Es ist eine harte Arbeit, die hinter all dem steckt, ein Wettlauf mit der Natur, auf einer Insel, die stellenweise so rauh und karg ist wie eine Wüste, aber eine ganz eigene Schönheit mit weiten Ebenen und schroffem Vulkangestein aufweist. Ein Wettlauf, gegen den vor allem die jungen Leute sich immer häufiger entscheiden und das mühsame Tagwerk auf den Feldern den rumänischen Saisonarbeitern überlassen. Sie selbst ziehen zum Studieren und Leben in die Großstädte auf dem italienischen Festland. Und doch gibt es seit zwei, drei Jahren eine spürbare Rückkehr zum Kapernanbau, eine Sehnsucht nach diesem ganz besonderen Ort und eine wieder erwachte Wertschätzung dieser jahrhundertealten Delikatesse gegenüber. Einer der Gründe dafür ist die Firma Bonomo & Giglio mit ihrer Marke La Nicchia, oder besser gesagt ihr Geschäftsführer Gabriele Lasagni. Als dieser vor zehn Jahren die Firma des Großvaters seiner Frau übernahm, hatte er keine Ahnung vom Kaperngeschäft, aber ein klares Ziel vor Augen: Den Wirtschaftskreislauf auf der Insel zu stärken und den capperi di Pantelleria IGP wieder zu alter Größe zu verhelfen.
Pantelleria ist eine besondere Insel, ein kleiner, daumennagelgroßer Fleck mitten in der Straße von Sizilien, ca. 100 km südwestlich von Trapani, von wo auch eine Fähre hinüberführt und 70 km östlich von Tunesien. Jeder, der sie besucht, ist von ihrer rauen Schönheit und der unberührten, urwüchsigen Natur fasziniert. Gerade diese Rauheit ist es, die die Bewohner dieses Eilandes über die Jahrhunderte hinweg geprägt hat, ebenso wie auch die geografische Nähe zu Afrika. Noch heute ist der Einfluss beider Kulturen hier spürbar. Zum einen im Namen selbst – im Arabischen bedeutet Pantelleria so viel wie „Tochter der Winde“ – zum anderen in der Architekur mit den inseltypischen dammusi, kleinen ruralen Unterkünften aus Trockenmauern mit angrenzender Zisterne und kalkweißem Kuppeldach. Letztlich auch in der schlichten, von Gemüse, Couscous und Fisch geprägten Küche der Insel. Und doch fühlen sich die Bewohner weder der einen noch der anderen Seite zugehörig. „I Panteschi si sentono Pantesci“, erklärt Gabriele mit Achselzucken, „es ist ein ganz besonderer Menschenschlag.“ Landwirtschaft spielte hier schon immer eine große Rolle, statt das Meer zu bezwingen, begann man nach und nach, die Hügel zu terrassieren und hier wie in den Ebenen Nutzpflanzen zu kultivieren. Keine leichte Aufgabe: Zwar ist die Erde dieser noch immer von vulkanischen Aktivitäten geprägten Insel durchaus fruchtbar, aber das Wasser wegen der langen, trockenen Sommer dafür äußerst knapp. Dazu kommen die extremen Temperaturschwankungen mit heißen Tagen und kalten Nächten. Auf so einem Boden und in so einem Klima überleben nur die widerstandsfähigsten Pflanzen: Kapernsträucher, Wein, früher auch Baumwolle und Linsen. Auch Olivenbäume gibt es vereinzelt, eine sehr eigene Ausprägung, die durch Seile und Gewichte am Emporwachsen gehindert werden. Dazu kommen die hier und da noch immer kultivierten Orangen- oder Zitronenbäume, von den charakteristischen giardini pantesci umschlossen, kreisförmigen, ca. drei bis vier Meter hohen Konstruktionen aus Trockenmauern. „Es sind die heißen und starken Winde, die die Bauern seit jeher dazu zwingen, so mit den Bäumen zu verfahren“, erklärt Gabriele, „alles, was nicht niedrig am Boden wächst, wird zwangsläufig zerstört.“ Ganz anders die robusten Kapernsträucher: Sie profitieren sogar von den wüstenähnlichen Bedingungen, das einst vulkanische Gebiet und das desertische Klima wirken sich
positiv auf den Geschmack und die Qualität der Kapern aus. Zusammen mit dem Vino Zibbibo oder auch Passito, dem für die Insel typischen, aromatischen Süßwein aus nahezu rosinierten Trauben, bilden sie die wirtschaftliche Basis Pantellerias. „Seit zwei, drei Jahren steht diese wieder auf einem soliden Fundament.“
Ein wenig Stolz schwingt in Gabrieles Stimme mit, als er uns vom Wiederaufschwung der Kapernproduktion erzählt, die er maßgeblich unterstützt hat. Dann, rückblickend, vom dramatischen Einbruch in den 80er Jahren und von den jahrelangen Bemühungen der italienischen Regierung, die Kapern aus Pantelleria mittels des schützenden Gütesiegels IGP wieder zurück in die Köpfe der Konsumenten zu bringen. Über zwanzig Jahre waren die Felder hier mehr oder weniger verwaist, es fehlte die nachfolgende Generation der jungen Bauern, die Kapern gerieten fast in Vergessenheit. Auch die Flut an Billigkapern aus Algerien, Marokko und der Türkei forderte ihren Tribut, sie überschwemmten aufgrund niedriger Zölle den Markt und hoben den Wert dieser kostbaren Delikatessse aus den Angeln. Bis Gabriele kam und eine neue Firmenphilosophie etablierte, den Bauern die komplette Ernte samt Kapernäpfel abkaufte und Jahr für Jahr die Preise pro abgeliefertes Kilo Kapern erhöhte. Das motiviert, nicht nur die alten Bauern, sondern auch die jungen Nachfolger. Heute werden hier auf der Insel 120.000 kg Kapern pro Jahr produziert, 5500 kg allein durch die Firma Bonomo & Giglio – Tendenz nach oben, denn die Nachfrage nach Kapernprodukten steigt.
Auch die Marktpreise für capperi di Pantelleria IGP sind in den vergangenen Jahren wieder gestiegen. Und doch bleibt die Frage, ob die Insel vom Anbau der Spezialität leben kann. Geschätzt gibt es hier ca. 400 kleinere und größere Kapernbauern, ein Teil davon liefert seinen Ertrag an die beiden Kapernproduzenten der Insel ab. Die Firma Bonomo & Giglio, einer der beiden, ist allerdings mehr als nur das. Sie ist landwirtschaftlicher Betrieb mit eigenen Feldern, Erzeuger und Unternehmer der ersten Stunde und Wegbereiter für innovative Produkte, zum Beispiel durch die Entwicklung neuer Rezepturen und Ideen im angrenzenden laboratorio. Gerade weil sie alle Schritte selbst kennt, weiß sie um den Schweiß, den die Götter vor den Erfolg gesetzt haben, angefangen von der mühsamen Ernte über die aufwändige Instandhaltung der Felder und Pflanzen bis hin zur kostspieligen Auswahl der Rohstoffe, auf die hier besonders großen Wert gelegt wird. Für drei Hektar Land muss Gabriele in der Hochsaison zwischen Ende Mai und Ende August zehn Helfer einstellen, die Ernte erfolgt alle acht bis zehn Tage, man fängt frühmorgens an und kehrt abends, wenn die brütende Hitze des Tages nachgelassen hat, auf die Felder zurück. Bis heute ist das Ernten per Hand die einzig praktikable Methode, erst im caperificio, dem Sammelpunkt samt Sortierstation und Fermentations- wie Reifestätte, fängt geringfügig der Einsatz von Maschinen an. Auch hier braucht alles seine Zeit: Die erste Salzung, ausschlaggebend für die Entwicklung des typischen, herben und leicht scharfen Geschmacks, dauert ca. 20 Tage, für die zweite Salzung, die dem Reifeprozess dient, werden die Kapern Charge für Charge abgeschöpft, in frische Bottiche umgefüllt und ca. einen Monat lang bei täglichem Durchmischen im neuen Salz belassen. Das kommt natürlich nicht von irgendwo her, sondern aus den Salinen von Trappani: „Es gibt den Kapern ein besonders delikates Aroma“, so Gabriele. Zum Schluss werden die Kapern den vorgegebenen Größenordnungen entsprechend sortiert und in Meersalz oder Öl konserviert. Drei Größen wandern in den Handel, der Rest wird zu Pesti, Cremes und Kapernpulver weiterverarbeitet.
Und die cucunci, die Kapernäpfel? Auch für sie hat Gabriele ein Herz, er verkauft sie sott’olio und empfiehlt sie zum Aperitif, zu Vitello Tonnato oder als Topping auf eine Pizza mit Prosciutto gestreut. Auf Pantelleria dagegen liebt man vor allem die kleinen Kapern, in denen nach Meinung vieler der meiste Geschmack steckt. Darüber lässt sich zwar streiten, nicht aber, das dieser ein ganz besonderer ist: Nussig, klar und elegant, mit ausgeprägter Süße und intensivem Aroma, bedingt durch das besondere Klima mit seinen heißen Winden und hohen Temperaturschwankungen, bedingt auch durch das sehr spezielle Terroir, die schonende Salzung und die Einzigartigkeit dieser nur hier, auf Pantelleria, wachsenden Kapernpflanzenart.
Fotos und Text © Sophia Schillik
www.viani.de/de/service/stories/foodstory-la-nicchia
Vom Olivenölbauern, der keine Oliven aß
Es ist ein Freitag Anfang Dezember, 13 Uhr, „pausa di pranzo“: Mittagsessenszeit. Entspannt sitzen wir an dem großen, rustikalen Holztisch im Bauch der Ölmühle Roi, vor uns einen großen Teller mit Fava-Bohnen, Oliven und Käse, dazu das zweite von zahlreichen Gläsern Franciacorta, den unser Gastgeber zu jeder Tageszeit einschenkt. Franco Boeri Roi ist ein Genießer, einer, der das Leben voll auskostet und seine Freunde immer herzlich willkommen heißt, auch wenn er selbst gerade alle Hände voll zu tun hat. Gerade täten ein paar mehr Handpaare durchaus Not, denn es ist Erntezeit in Badalucco, jenem kleinen Bergdorf im Hinterland von San Remo, in dem Franco und seine bezaubernde Frau Rosella zuhause sind. Hier, im Herzen von Ligurien, entsteht seit vielen Jahrzehnten eines der besten Olivenöle der Welt, von einer herrlichen Mildheit und Süße, die an reife Mandeln und buttrige Noten erinnert, gesegnet mit einem zarten, goldenen Schimmer, der typisch ist für die Olivenöle dieses Landstrichs.
Aber halt: Das Öl, dessenwegen wir gekommen sind, ist ja grün! Smaragdgrün, fluoreszierend grün, von einer faszinierenden Farbe jedenfalls, die man von Olivenöl so nicht kennt. „Olio Növu“ nennen die ligurischen Bauern es in ihrem Dialekt, das neue Öl. Es ist das erste seiner Art, das erste der diesjährigen Ernte, die bis Februar andauern wird, und für die Leute aus Badalucco und der umliegenden Dörfer ist es etwas ganz besonderes. Die meisten der Familien hier haben eigene Olivenbäume, die sie selbst kultivieren und pflegen, und wer etwas auf sich hält, bringt seine Oliven nach der Ernte zu Roi, in die „Frantoio Valle Argentina numero uno“. Francos und Rosellas Mühle ist die erste Adresse, nicht nur im Ortsverzeichnis.
Dass wir gerade zur turbulenten Hochsaison nach Badalucco gekommen sind, hat seine Gründe. Zum einen wollten wir die Boeri Rois – liebgewonnene Freunde, die sie sind – endlich einmal wieder sehen, zum anderen natürlich bei der Pressung des Olio Nuovo dabei sein. Ein solches Öl sieht und schmeckt man nicht alle Tage, es ist ein echtes Highlight zu beobachten, wie die leuchtend grüne, samtig glänzende Flüssigkeit direkt nach der Pressung in große Bottiche fließt. Man kann gar nicht anders, als immer wieder ein Stück Brot zu nehmen und unter den Strahl zu halten: Dieses frische, naturbelassene und aromenreiche Öl ist zu köstlich, um wahr zu sein! Ob wir davon wohl ein paar Flaschen mit nach Göttingen nehmen können? Wir denken laut. Franco lacht. Natürlich geht das. Vielleicht auch ein paar mehr. Wie wir das bewerkstelligen, darüber werden wir heute Abend beim Essen sprechen. Die ein oder andere Flasche Franciacorta hat Franco bereits kalt gestellt. Und ja, es wird Olio Nuovo geben.
Schon allein für die Spezialität der Gegend, stoccafisso, ist es unabdingbares Würzmittel. Zwischen zwei Gabeln erzählt uns Franco, wie der durch Trocknung haltbar gemachte Kabeljau über norwegische Seefahrer bereits im Mittelalter nach Badalucco kam und wie sein Großvater, ein großer Liebhaber dieses traditionellen Arme-Leute-Essens, jeden Sonntag eine Schnur um ein Stück Stockfisch zu wickeln pflegte. Das Objekt der Begierde wurde einfach aus dem Fenster direkt in den sich darunter befindenden Fluss geworfen, wo die beständige Wasserbewegung den stoccafisso bis zum Abendessen pfannenfertig werden ließ. Erst auf diese Weise, also sachgerecht gewässert, wird er schmackhaft, erklärt uns Franco halb ernst, halb schmunzelnd – so wie eben auch Oliven richtig verarbeitet werden müssen, damit ein gutes Öl entsteht. Francos Großvater war übrigens Ölmüller, nicht Stockfisch-Fischer.
Tatsächlich hat die Ölmüllerei eine jahrhundertealte Tradition im Dorf. Bis vor wenigen Jahrzehnten lebte ein Großteil der Bevölkerung von diesem Berufszweig. Von den einst 400 Ölmühlen sind heute allerdings gerade einmal eine Handvoll übrig geblieben. Eine davon ist die von Franco, der 54-Jährige führt sie in vierter Generation. Doch Franco ist mehr als nur als ein passionierter Olivenölproduzent. Er ist auch leidenschaftlicher Olivenbauer, mit eigenen Hainen, die er selbst bewirtschaftet und kontrolliert. Als er vor 27 Jahren in die Fußstapfen seines Vaters trat, war das ein Novum. Doch Franco setzte sich durch. „Nur wer die Olivenbäume kennt und ihre Pflege selbst in die Hand nimmt, weiß, wie daraus das bestmögliche Öl entstehen kann“, davon ist der abenteuerlustige Italiener mit dem Charaktergesicht überzeugt. Letztlich seien natürlich mehrere Faktoren ausschlaggebend für ein gutes Ergebnis: Das fachgerechte Zurückschneiden der Bäume, der optimale, den klimatischen Gegebenheiten angepasste Erntezeitpunkt, eine schonende Erntemethode, eine möglichst kurze Lagerzeit (maximal 24 Stunden) und natürlich die richtige Verarbeitung der Früchte.
Wie die vonstattengeht, dürfen wir am nächsten Tag beobachten. Zusammen mit Francos Leuten und den auf ihr Öl wartenden Olivenbauern stehen wir auf dem weitläufigen Platz vor der Mühle, eingekeilt zwischen farbigen Plastikkisten und schwer gefüllten Jutesäcken, vor uns die malerische Häuserkulisse von Badalucco. Die Luft ist erfüllt vom Rattern der Sortiermaschine, es riecht ölig, fruchtig und süß zugleich. Fasziniert sehen wir zu, wie binnen weniger Stunden jenes „Olio Növu“ entsteht, dass uns schon am Vortag so begeistert hat. Wie die typisch ligurischen Taggiasca-Oliven – grüne, unreife und schwarze, vollreife – zwischen Granitsteinen zermahlen werden, die so entstandene Paste auf Matten gestrichen wird und das Öl schließlich durch das Eigengewicht der Matten ohne Druck aus dem Olivenbrei rinnt. Erst danach wird das restliche Öl vorsichtig aus den Matten gedrückt, natürlich ohne die Temperatur von 27 °C zu überschreiten: Francos Öle sind allesamt – vom Carte Noire, dem eben beschriebenen Tropföl, über die speziellen Lagenöle bis hin zum Monocultivar– Olii extra vergini: kaltgepresste Olivenöle nativ extra.
Vor allem aber sind sie köstlich. Auch – und gerade jetzt – das unfiltrierte Olio Nuovo. Fruchtig und mild schmeckt es, mit buttrigen Aromen und einer eleganten, fast schon sahnigen Frische. Einfach. Ehrlich. Unbeschreiblich echt. Dazwischen feine Kräuternoten und subtile Mandeltöne. Wir haben eindeutig die grüne Brille auf!
Am nächsten Tag sitzen wir ein letztes Mal gemeinsam zu Tisch, bevor wir uns von Badalucco und den Boeri Rois verabschieden müssen. Es gibt Tomatensalat, Penne mit Pesto Genovese und Antipasti aus der hauseigenen Feinkostlinie. Auch wenn wir in ein paar Minuten den Heimweg nach Göttingen antreten müssen, sind wir fröhlich gestimmt, bringen wir doch ein kleines, aber feines Kontingent Olio Nuovo und ein paar wunderbare Geschichten mit nach Deutschland. Zum Beispiel diese hier: Als wir Franco die Schale mit den eingelegten Taggiasca-Oliven reichen, winkt er ab. Er möge doch keine Oliven, erinnert er uns lächelnd. Und wir nicken, verstehen – und essen sie selbst.
Man muss schließlich keine Oliven mögen, um zu wissen, wie daraus das bestmögliche Öl entsteht.
Eröffnung des „4. Genuss Festival Vorarlberg 2018“
Sonntag, 3. Juni 2018
Sonntagsgasthaus „Adler Großdorf“
Menü „4 Gänge, 4 Gastköche“
Nussgranola, kandierter Speck, Apfel, Hühnerleber, Creme Double, Mostlack
Florian Speckle, Casa Speckle, Rankweil
…………………………………………………………………………………………………………….
Goaskäs
Dashi vom Vorarlberger Bier, Schweinekinn, Ribisel
Bernd Fabian, Chasa Montana, Samaun
…………………………………………………………………………………………………………….
Forelle
Schnittlauchsauce, Topfen-Kräuter-Ravioli, Schwarzer Puffreis
Bernhard Schneide, Restaurant Innauer Dornbirn
…………………………………………………………………………………………………………….
Geschmorte Kalbsschulter
Pfifferlinge, Sellerie, Petersilienspinat
Kevin Micheln, Kochweltmeister, Feldkirch
…………………………………………………………………………………………………………….
Parfait vom Bregenzer Wald Honig, Beeren, Blüten
Florian Speckle, Casa Speckle, Rankweil
…………………………………………………………………………………………………………….
Mehr Text hier.
Weitere Infos:
Genussfestival Vorarlberg:
www.genuss-festival.com/genuss/
Sonntagsgasthaus „Adler Großdorf“:
www.adler-grossdorf.at
A-6863 Egg-Großdorf
Reservierungen: Tel. +43 (0)650 4563437, office@adler-grossdorf.at
Jeden Sonntag ein feststehendes Menü, ab 11:30 bis 19:00, wechselnde Gastköche